Vor Kurzem habe ich auf Instagram eine Umfrage gemacht. Die Fragestellung war: „Was ist dir am Wichtigsten in einer Ausbildung zum Führungskräfte-Coach?“ Mit überwältigender Mehrheit haben die meisten Befragten abgestimmt, dass es für sie wichtig ist, die Selbstsicherheit als Führungscoach aufzubauen.
Was sagt uns das also? – Die größte Herausforderung wird darin gesehen, selbstsicher als Führungskräfte-Coach agieren zu können. Was ist aber nun dafür notwendig? Aus meiner Sicht sind es vor allem zwei Aspekte, die hier relevant sind. Das sind die fachliche und die persönliche Weiterentwicklung. Was genau dahinter steckt, möchte ich dir hier etwas genauer erklären.
Fachliche Weiterentwicklung
Unter fachlicher Weiterentwicklung verstehe ich beim Thema Führungskräfte-Coaching vor allem vier Punkte.
Als Führungskräfte-Coach solltest du wissen, was Erfolgsfaktoren für Führung sind. Was macht gute beziehungsweise erfolgreiche Führung aus? Welche Stellschrauben gibt es hier? Und wo kannst du als Führungscoach ansetzen? Du benötigst also ein gutes Grundlagenwissen über den Führungskontext und solltest verstehen, was das für deine Coaching-Praxis aber auch die Wirtschaftspraxis im Allgemeinen bedeutet.
Als professioneller Führungscoach solltest du dich zumindest einmal mit wirtschaftspsychologischen Grundlagen im Führungskontext auseinandergesetzt haben. Hier stimme ich voll und ganz dem Wirtschaftspsychologie-Professor Uwe Kanning zu, der sagt, dass es für Coaching notwendig ist, sich mit den Erkenntnissen der Psychologie als Wissenschaft auseinandergesetzt zu haben. Auf Themen aus der Persönlichkeitspsychologie, Sozialpsychologie oder auch der Organisationspsychologie wirst du als Führungscoach immer wieder treffen. Hier kommt dir wirtschaftspsychologisches Basiswissen auf jeden Fall zugute. Auch wenn ich die Meinung von Uwe Kanning etwas relativieren möchte: Ein ganzes abgeschlossenes Studium braucht es dafür gar nicht. Aber die Basics sollten sitzen.
Als dritten Punkt finde ich es wichtig, dass du dich mit der Veränderung und dem Wandel in der Arbeitswelt auseinandersetzt und verstehst, was das für Führungskräfte bedeutet. Hier gibt es viele Buzzwords wie New Work, New Leadership, Agilität, Selbstorganisation. Dahinter stecken zum Teil sehr wichtige und durchdachte Ansätze. Aber dennoch halte ich es für notwendig, dass du dafür die Zusammenhänge verstehst und einen ganzheitlichen Blick einnimmst. Ich formuliere es mal so: Du solltest dir über Sinn, Unsinn und Anwendungsfelder dieser Ansätze Gedanken gemacht haben.
Schauen wir uns nun das Thema der Methoden und Tools im Leadership Coaching an. Natürlich ist es auch relevant, dass du dein Coaching-Repertoire festigst, erweiterst und ausbaust. Hier empfehle ich jedoch meist zwei Dinge. Zunächst einmal wirst du mit einem Großteil der Interventionen, die du bereits kennst, sehr weit kommen. Hier gilt es, diese Methoden und Tools auf das Führungscoaching zu übertragen. Des Weiteren wirst du aber auch Methoden und Tools benötigen, die sich speziell für das Führungscoaching eignen. Gerade wenn es um Themen, wie die Reflektion der Führungsrolle, die Konfliktlösung im Führungskontext sowie das konstruktive Führen von Mitarbeitergesprächen geht, gibt es nun einmal auch speziellere Interventionen, die du dir aneignen solltest.
Du siehst also, dass bei der fachlichen Weiterentwicklung, um professioneller Führungscoach zu werden, doch einiges zu tun ist. Aber diese Fachexpertise nützt nichts, wenn sie nicht mit der persönlichen Weiterentwicklung Hand in Hand geht. Werfen wir also einen Blick darauf.
Persönliche Weiterentwicklung
Was verstehe ich unter persönlicher Weiterentwicklung? Damit meine ich, dass du dich selbst als Mensch und (Führungskräfte-)Coach weiterentwickelst. In meiner Arbeit mit Coaches ist mir immer wieder aufgefallen, dass die reine fachliche Perspektive nicht weiterhilft, wenn innere Hürden, Blockaden und Glaubenssätze dich aufhalten, als Führungscoach loszugehen. Aus diesem Grund habe ich die Begleitung der persönlichen Weiterentwicklung immer stärker in meiner Programme einfließen lassen.
Dabei beschäftigen wir uns mit Fragen, wie zum Beispiel:
- Was kann ich? Wo liegen meine Stärken und Kompetenzen?
- Was will ich und wo geht es für mich hin?
- Wie und mit wem will ich arbeiten?
- Wofür stehe ich und wem (in der großen Zielgruppe der Führungskräfte) kann ich mit meinen Schwerpunktthemen helfen?
- Wie sieht mein persönliches Führungsleitbild aus? Was bedeutet das für mich?
Wenn du alle Fragen auf Anhieb beantworten kannst, gratuliere ich dir. Die Meisten können es nicht. Das ist aber nicht schlimm. Das bedeutet nur, dass es hier gilt noch einmal zu reflektieren, nachzuschärfen, zu konzipieren.
Es wird also deutlich, dass die persönliche Weiterentwicklung mindestens ebenso wichtig ist und mindestens genauso viel Augenmerk und (innere) Arbeit bedeutet, wie die fachliche. Beides greift ineinander und das eine ohne das andere wird nicht funktionieren. Das weiß ich aus der Arbeit mit meinen Kund*innen. Das weiß ich aber auch aus eigener Erfahrung.
Fazit: Um Führungskräfte-Coach zu werden, solltest du dich mit deiner fachlichen und deiner persönlichen Weiterentwicklung beschäftigen. Erste Ansatzpunkte findest du im Artikel. Damit kannst du heute schon damit starten, die relevanten Punkte anzugehen.
Beide Bereiche werden wir uns übrigens auch in meinem Programm, der Ausbildung zum Führungskräfte-Coach, ansehen. Es handelt sich hierbei um eine Komplettausbildung, in der wir auf alle genannten Bereiche den Fokus legen. Lade dir dazu kostenlos und unverbindlich den umfassenden Ausbildungsguide herunter.